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9 mm Makarov vs. 9 mm Luger: Die Unterschiede

Auf den ersten Blick sehen sich die 9 mm Makarov und die 9 mm Luger recht ähnlich. Bei genauerem Hinschauen merkt man: Der Schein trügt. In diesem Artikel schauen wir uns die beiden Patronen einmal im Detail an und erklären die Unterschiede.

Geschichte der 9 mm Luger

Die 9 mm Luger (oder auch 9×19 mm, 9 mm Para, 9 mm Parabellum oder früher Pistolenpatrone 08) ist die weltweit weitverbreiteste Patrone für Selbstladewaffen. Meist kommt diese Zentralfeuerpatrone in Pistolen und Maschinenpistolen zum Einsatz, aber natürlich gibt es auch Langwaffen in diesem Kaliber. Entwickelt wurde diese Patrone im Jahr 1901 vom Österreicher Georg Luger, Waffenkonstrukteur bei den Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken (DWM). Grundlage seiner Entwicklung war die Patrone 7,65 × 21 mm Luger, die der deutschen Gewehr-Prüfungskommission nicht ausreichte. Eine stärkere Patrone sollte her.

Der Name „Parabellum“ leitet sich vom lateinischen Motto der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken ab: Si vis pacem, para bellum („Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor“).

1902 stellte Luger die neue Patrone dem britischen Small Arms Committee vor und legte der US-Armee drei Prototypen zur Erprobung im Springfield Arsenal Mitte 1903 vor. Die Kaiserliche Marine übernahm die Patrone 1904, 1908 folgte dann die Wehrmacht. Die USA entschied sich erst später für die deutsche Erfindung und setzt vorerst auf die 45 ACP.

1982 wurde die Patrone unter der Bezeichnung 9 × 19 mm in der NATO standardisiert. Bis heute ist diese Patrone die einzige aus Deutschland stammende NATO Patrone, da alle anderen Patronen aus – wer hätte es gedacht – den USA kommen.

Geschichte der 9 mm Makarov

Die Patrone 9 × 18 mm (oder auch 9 mm Makarow oder 9 × 18 PM, 9×18 mm Soviet) wurde von Boris Semin im Jahre 1946 entwickelt. Grundlage seiner Erfindung war die deutsche Patrone 9 x 18 mm Ultra. Ziel war es, die 7,62 x 25 mm Tokarew und die dazugehörige TT-35-Pistole zu ersetzen, da diese Pistole zwei Probleme hatte. Zum einen hatte die Pistole die schlechte Angewohnheit, dass ihr Magazin teilweise während der Schussabgabe herausfiel. Zudem wollte die Sowjetarmee ein direktes Rückstoßsystem mit festem Lauf nach deutschem Vorbild (Walter PP). 1947 entwickelte Nikolai Makarow die Makarow-Pistole für die 9×18-mm-Patrone.

Die 9×18 mm Makarov wurde ab 1951 zur Standardpatrone des sowjetischen Militärs.

Die Patronen im Vergleich

Die Spezifikationen

Optisch fast identisch, technisch doch sehr verschieden. So könnte man die beiden Patronen im direkten Vergleich kurz und knapp beschreiben. Obwohl beide Patronen die Bezeichnung 9 mm besitzen, besitzt die Makarov-Patrone ein 9,22 mm Geschoss. Damit sind beide Patronen auch nicht untereinander kompatibel.

Der Grund für den Unterschied liegt in den Messmethoden der beiden Länder. Die Russen verwenden eine ältere Methode zur Messung des Bohrungsdurchmessers, bei der der Abstand zwischen den Feldern der Züge gemessen wird. Die USA und die NATO verwenden eine neuere Messmethode, bei der der Abstand zwischen den Rillen der Züge gemessen wird. Daher haben die russischen Patronen einen etwas größeren Durchmesser.

Es gibt aber auch die Vermutung, dass diese Konstruktion Absicht war, um im Krieg dem Feind die Verwendung der eigenen Munition nicht zu ermöglichen. Auch die Hülsenlänge ist unterschiedlich. Bei der 9 mm Luger liegt diese bei 19,15 mm, bei der Makarov-Patrone bei 18,10 mm. Bei der Gesamtlänge liegt die „deutsche 9 mm“ ebenfalls deutlich vorn: Die Gesamtlänge der 9 mm Luger-Patrone beträgt 29,69 mm, die der Makarov-Patrone liegt bei etwa 25 mm.

Der Rückstoß

Natürlich ist die Frage nach dem Rückstoß nicht ganz einfach zu beantworten. Zum einen ist der Rückstoß natürlich ein persönliches Empfinden. Zudem kommt es auf weitere Faktoren wie Waffe und Laborierung an. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass die 9 mm Luger einen deutlich stärkeren Rückstoß aufweist. Nicht zuletzt da der Bar-Druck bei der 9 mm Luger bei knapp unter 2400 Bar liegt, während die Makarov 9 mm gerade einmal auf rund 1600 Bar kommt.

Nimmt man einmal die Geco Patronen von 9 mm Luger und 9 mm Makarov zum Vergleich, sieht man ebenfalls den Unterschied. Die Makarov kommt auf 310 m/s (V0), die Luger auf 360 m/s.

Oftmals berichten Schützen, dass die 9 mm Makarov einen deutlich härteren Rückstoß besitzt als die 9 mm Luger. Das liegt jedoch an der Waffe, da z.B. die Makarov Pistole einen Masseverschluss besitzt, während moderne 9 mm Luger Pistolen wie etwa die Glock 17 einen verriegelten Browning-Verschluss aufweisen. Diese Tatsache erweckt den Eindruck, dass die 9 mm Luger deutlich schwächer ist, weil sie sich typischerweise angenehmer schießt.

Verfügbarkeiten

Die 9 mm Luger ist die meistgenutzte Patrone der Welt. Die Frage, ob nun die 9×19 oder die 9×18 schneller und einfacher verfügbar ist, sollte sich damit von selbst beantworten. Zumindest in westlichen Regionen (USA, Europa) ist die Luger-Patrone sehr einfach und in unglaublich vielen Laborierungen erhältlich. Aber auch die 9×18 Makarov ist natürlich hierzulande zu bekommen. Etwa die Hersteller Sellier & Bellot oder RWS/Geco haben 9×18 Makavor im Sortiment. Meist gibt es aber nur wenige Laborierungen bzw. nur Teil- und Vollmantel. Die größte Verbreitung dieser Patrone ist jedoch nach wie vor in Osteuropa, Russland und ehemaligen Ostblock-Staaten anzutreffen.

Fazit: 9 mm Makarov vs. 9 mm Luger

Zusammenfassend gilt: Die 9 mm Luger ist universeller, leistungsstärker und bietet eine deutlich größere Auswahl an Waffen und Munition. Die 9 mm Makarov ist historisch und technisch interessant, vor allem für Sammler und Liebhaber osteuropäischer Dienstwaffen, aber in puncto Leistung und Verfügbarkeit weltweit im Nachteil. Beide Patronen sind nicht kompatibel, und jede hat ihren eigenen, festen Platz in der Geschichte der Handfeuerwaffen.

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